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Pferdebetriebe nachhaltig bewirtschaften

Pferdebetriebe nachhaltig bewirtschaften

Was bedeutet Nachhaltigkeit und wo fängt diese an? Welchen Stellenwert hat die Nachhaltigkeit im Reitsport und was können wir tun, um beim Umgang mit dem Pferd auf den Umweltschutz zu achten? Wie wichtig ist Dir das Thema und wie viel Wert legst Du auf faire Produkte und deren Herstellung? Dieser Beitrag wird einen Teil der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Seite der Nachhaltigkeit in Pferdebetrieben aufzeigen.

nachhaltigkeitDer Begriff Nachhaltigkeit stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Es war ein Bewirtschaftungsprinzip, das es erlaubte, Bäume zu fällen, aber gleichzeitig den Wald als Ganzes zu erhalten. Mit anderen Worten: Es durfte nur so viel Holz im Wald geschlagen werden, wie nachwachsen konnte. So blieb der Wald als Einkommensquelle für künftige Generationen erhalten.

Nachhaltigkeit ist die Fähigkeit, etwas aufrechtzuerhalten oder zu erhalten. Im Kontext der Pferdebewirtschaftung bedeutet dies, dass die natürlichen Ressourcen, die für die Erhaltung und den Betrieb eines Pferdehofs erforderlich sind, nicht übermäßig beansprucht werden. Stattdessen sollte ein Gleichgewicht zwischen dem, was von den Ressourcen verbraucht wird, und dem, was nachwächst oder regeneriert wird, gewahrt werden. Auf diese Weise kann ein Pferdehof langfristig betrieben werden, ohne die Umwelt negativ zu beeinträchtigen.

Nachhaltiges Wirtschaften

pferdeboden

Um nachhaltig wirtschaften zu können, müssen die Bedürfnisse der Gesellschaft berücksichtigt und befriedigt werden. Zu den Bedürfnissen zählen die ökologischen, ökonomischen und sozialen. Die natürlichen Ressourcen, wie Boden, Wasser und Luft müssen vorausschauend und rücksichtsvoll genutzt werden, wie auch die erneuerbaren und nicht-erneuerbaren Rohstoffe. Viele Unternehmen haben bereits zu erneuerbaren Energien gewechselt oder streben dies nun an, um den Verbrauch senken zu können. Um dem Anstieg des Klimas und die Knappheit der Ressourcen entgegenzuwirken, ist ein Nachhaltiges Wirtschaften unumgänglich. Nicht nur in der Technikindustrie wird auf z.B. weniger Stromverbrauch geachtet, auch in der Ernährungsbranche rückt ein nachhaltiger und teilweise biologischer Anbau vermehrt in den Fokus.

Gerade in der Agrarwirtschaft und der damit oft verbundenen Pferdehaltung ist der Boden der wichtigste Faktor und dient der Welt als Lebensgrundlage. Nicht nur für die Herstellung von Nahrungsmitteln dient dieser, er fungiert Existenzhaltend für das Klima, die Biodiversität, die Luft und das Wasser. Dies ist nur einer von vielen Gründen, warum in der Agrarindustrie und der Pferdehaltung nachhaltig sinnvoll agiert werden sollte.

Bleiben wir direkt beim Thema Boden, und zwar dem Paddock- und Reit- Boden.

Damit der Boden im ökologischen Gleichgewicht bleibt, müssen die darin vorhandenen Mikro- und Makro-Organismen „arbeiten“ können. Diese sorgen nämlich für die Reinigung und Atmung des Bodens. Viele Techniken zur Befestigung des Bodens zerstören die Organismen und somit das Ökosystem.

Es gibt mittlerweile Firmen, die sich über genau solche Schwierigkeiten Gedanken gemacht haben. Derweil wurden Befestigungsvarianten entwickelt, die auf dem natürlichen Oberboden liegen, ohne dass der Boden abgetragen werden muss. Somit bleibt der Humus bestehen und kann weiterhin dem Bodenschutz durch Puffer- und Filterfunktion dienen.


Für Reitplätze gibt es spezielle Platten, die auf einer Ausgleichsschicht verlegt und mit einer Tretschicht bedeckt werden. Eine gesonderte Schicht zur Dämpfung, die sich nicht verdichtet, sondern nach ein paar Jahren zu Waldboden wird, kommt noch oben rauf.

Nicht nur der Boden wird nachhaltig gestaltet, auch bei der Herstellung dieser Platten wird auf den Umweltschutz geachtet. Die Platten bestehen aus Recycling-Kunststoff, aus dem Müll von Endverbrauchern. Die Boden-Elemente sind sehr massiv und äußerst langlebig, können aber nach Abnutzung zurück an das Unternehmen gegeben werden.

Und für die Umrandung des Auslaufs oder Reitplatzes kann auf einen stabilen Holzzaun oder auf recyceltes Material geachtet werden. Die Beleuchtung kann von energiesparenden LED-Lampen übernommen werden.

 

Aber auch beim Thema der Pferdepflege – Fütterung und Ausrüstung sollte das Thema der Nachhaltigkeit verstärkt in den Fokus rücken.

Muss der Futtertrog- oder die Schüssel immer aus Plastik sein? Geht nicht auch eine aus Metall? Wie wäre es mit einer schönen Putzbürste aus Holz? Vielleicht mit Kokosfaserborsten? Versuche darauf zu achten, dass die Futterverpackungen nicht aus Plastik sind. Und wenn eine Lieferung mal im Plastikeimer ankommen sollte, verwende den Eimer anschließend für den Stall.

Auch bei den Pflegeprodukten gibt es Anbieter, die transparent und ökologisch arbeiten. Versuche auf die Inhalte deines z.B. Pferdeshampoos zu achten. Handelt es sich um eine reine Chemiebombe oder werden die Inhalte gar nicht erst richtig dargestellt? Auch hier gibt es bereits Produkte ohne Parabene, Silikone oder weitere gesundheitsschädigende Stoffe.
Statt eines Putzkastens aus Plastik, kann auf einen Stoffbeutel zurückgegriffen werden. Klar sollte auch hier darauf geachtet werden, wo der Stoffbeutel herkommt und aus welchem Material er besteht. Auch bei der Ausrüstung für Mensch und Pferd sollte vermehrt auf die Herstellung und Herkunft der Produkte geachtet werden. Vielleicht überdenken wir auch noch einmal die Anzahl der Schabracken und Abschwitzdecken in unserem Schrank. Brauchen wir wirklich 6,7 oder 8 Stück für ein Pferd? Bei guter Pflege reichen vielleicht auch 2 oder 3?

Bei der Fütterung macht es Sinn sich einen Überblick zu verschaffen, welche Futterhersteller mit regionalen Landwirten zusammenarbeiten. Wie sieht es mit dem Einsatz von Dünger- und Pestiziden aus? Können Reste der Futterproduktion evtl. anderweitig genutzt werden? Bei der Herstellung von Öl, z.B. Hanföl oder Schwarzkümmelöl bleiben Reste, die als Leckerli verwendet werden können. Denn das Thema Nachhaltigkeit betrifft nicht nur das Umweltgewissen, sondern auch das Wohlbefinden des Pferdes.

Fazit

„Nachhaltigkeit ist der Versuch, die Ressourcen unserer Erde so zu nutzen, dass wir auch in Zukunft noch von ihnen profitieren können“. Diese Definition stammt von der UN-Umweltorganisation UNEP und beschreibt sehr gut, was Nachhaltigkeit bedeutet. Nachhaltigkeit ist ein sehr wichtiger Aspekt in der Pferdebewirtschaftung. Pferde sind sehr anspruchsvoll, was Futter und Unterbringung angeht. Wenn wir nicht aufpassen, verursachen wir unnötigen Stress für unsere Pferde und verschwenden somit Ressourcen. Nachhaltigkeit bedeutet aber nicht nur, dass wir Ressourcen sparen sollten. Es ist auch wichtig, dass die Ressourcen aller Beteiligten genutzt werden – also Menschen, Tiere und Natur. So können wir alle von denselben Ressourcen profitieren.

Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der vielen Menschen bekannt ist. Viele denken bei dem Wort an Umweltschutz oder ökologische Bewirtschaftung. Doch was genau bedeutet Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit bedeutet die Fähigkeit, langfristige Erfolge zu erzielen und gleichzeitig die Ressourcen zu schützen, die für diesen Erfolg notwendig sind. In der Pferdebetriebswirtschaftung bedeutet das, dass Pferdehalter darauf achten müssen, ihre Tiere so zu behandeln, dass diese langfristig gesund bleiben und gleichzeitig so gehalten werden, dass keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt entstehen.